Methoden

Die Wirksamkeit der Akupunktur aus naturwissenschaftlicher Sicht

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Mit der steigenden Nachfrage nach Akupunktur im Westen, wurde auch die Frage über die Wirksamkeit der Nadeltherapie immer öfter gestellt. Da sich die Akupunktur über Jahrtausende

durch die Empirie gezielter Beobachtungen ihren Status als bewährte Medizin

erhielt und sich nicht über Laborversuche und Doppelblindstudien
weiterentwickelte, stellt es für unsere heutige Wissenschaft eine
Herausforderung dar, die richtigen Parameter für Überprüfung
und Verifizierung festzulegen.

 

 

Wie soll man die Wirksamkeit der Akupunktur messen, um dieses uralte Wissen zu
entmystifizieren? Ist es überhaupt möglich, mit konventionellen standardisierten
Versuchen die komplexen Prozesse zu erklären? Denn die chinesische Medizin
basiert weder in ihrer Theorie noch in ihrer Philosophie auf der westlichen
Sicht physiologischer Prozesse. Sie sieht den Menschen vielmehr als
ein subtiles Energiesystem in einer energetischen Anatomie.

 

Wird es möglich sein, die Vorwürfe des Placeboeffektes, der

Suggestibilität oder der Hypnose zu entkräften? Bisherige

Untersuchungen und klinische Beobachtungen kamen zum

Ergebnis, dass die Akupunktur über verschiedenste

Wirkungsmechanismen verfügt.

 

 

Heute weiss man:

  • dass an Akupunkturpunkten der elektrische Hautwiderstand
    niedriger ist im Vergleich zur umgebenden Haut.
  • dass viele Akupunkturpunkte sogenannten Triggerpunkten
    entsprechen.
  • dass über die Stimulation des Nervus sympathicus die Durchblutung in der Peripherie verbessert wird.
  • dass über die neuro-anatomische Entsprechung gemäss segmentaler Wirkung nach Head/Mc Kenzie, die Akupunktur
    auf die Organe Einfluss nehmen kann.
  • dass eine immun-modulatorische Wirkung durch die Akupunktur erreicht werden kann, was positive Effekte bei Allergien und Immundefizienz erkennen lässt.
  • dass eine vegetativ-homöostatische Wirkung erreicht werden kann, was einen ausgleichenden Effekt, z.B. auf Blutzucker und Blutdruck hat.
  • dass über die Stimulation der Akupunkturpunkte verschiedene Neurotransmitter und Hormone beeinflusst werden:
    Zum Beispiel Serotonin, Cortison, Endorphin und Oxytocin. Durch die freigesetzten Endorphine reduziert sich die
    Reizempfindlichkeit, was die Akupunktur in der Schmerztherapie populär machte. Auch beim Serotonin geht man von einer positiven schmerzmodulierenden Wirkung aus, zum Beispiel in der Behandlung von Migräne. Der Oxytocin- vermittelte Mechanismus kommt in seiner Wirkung unter anderem bei der Geburtseinleitung, beim Milcheinschuss oder für den Ausgleich der Psyche zum Tragen.

 

Wäre die westliche Medizin bereit, in interdisziplinärer Manier über den Zaun zu schielen, so würde sie erkennen, dass die moderne Physik in ihren Konzepten dem asiatischen Denken nicht unähnlich ist. Es sei mir erlaubt an dieser Stelle etwas philosophisch zu werden: Es gibt keine grössere Zahl als EINS! Alles ist EINS. Auch die Quantenphysik anerkennt, dass alles miteinander verbunden sein muss. Damit Sterne und Planeten sich nicht einfach voneinander entfernen oder auseinander fallen, muss viel mehr Masse vorhanden sein, als jene die wir optisch in Form von Materie wahrnehmen: Dunkle Materie - sie durchdringt das gesamte Universum und hält es zusammen. Die moderne Physik wird in diesem Sinne philosophischer als die Philosophie selbst: Alles ist miteinander verbunden und in ständigem Wandel der Polaritäten; dunkel und hell, fester und flüchtiger Form, kalt und heiss; Yin & Yang, angetrieben von der alles durchdringenden Energie; Qi.

 

Solange jedoch die westliche Medizin die Dinge isoliert von ihrer Umgebung betrachtet, ihren Fokus auf Reduktion und Analyse hält, so lange wird das tiefere Verständnis der Chinesischen Medizin, welche durch Intuition und Synthese eine übergreifende, ganzheitliche Sichtweise einnimmt, verborgen bleiben.

 

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